Roadtrip durch den Westen der USA, Yosemite, die schrillen Vier wieder auf Achse Part II

Описание: 14.9.2025, Sequoia NP – Yosemite NP 282 km
Gegen 08:00 Uhr aufgestanden und mal ein bißchen im Campground umgesehen. Diese Luft, diese Natur, die freundlichen Menschen rundum, einfach herrlich. Nach einem Frühstück im Sequoia Campground verstauten und verzurrten wir wieder alles, man will ja nicht, dass einem beim Fahren die halbe Küchenausstattung um die Ohren fliegt.
Noch ein Nachtrag zum Camp: schön angelegt, WC-Anlagen vorhanden, Stellplätze großzügig, aber die Klos! Wirklich verheerend. Warum Männer und Frauen das Klopapier grundsätzlich am Boden verteilen, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Aber gut, widmen wir uns lieber angenehmeren Themen.
Zuerst ging’s nach Fresno, eigentlich wollten wir einkaufen, aber direkt neben der Autobahn war nix Gescheites zu finden. Also weiter Richtung Yosemite. Davor aber: Tanken. Unser RV frisst ordentlich, diesmal für 130 Dollar vollgetankt. Da gehen einige Gallonen rein, sag ich euch. Direkt neben der Tankstelle entdeckten wir ein kleines Paradies: Little Caesar’s Pizza. Zwei Blechpizzen gekauft, im RV gleich vertilgt, absolut delicious! Danach noch einen Zwischenstopp im nächsten Ort: Besen, Holz, Kohle zum Grillen und Alufolie besorgt. Kurios am Rande: In einem Smoke Shop in Kalifornien bekommt man alles zum Rauchen, nur keine Zigaretten. Nach einer längeren, kurvenreichen Fahrt erreichten wir den Yosemite NP. Vorher blieben wir noch beim Aussichtspunkt „Tunnel View“ stehen – gleich nach dem Tunnel, von wo man aus ins ganze Tal blickt, links El Capitan, hinten Half Dome und rechts der Bridalveil Fall. Und der Wasserfall war dann gleich mal unser erstes Ziel. Vom Parkplatz ging ein kurzer Wanderweg zur Ausssichtsplattform. Der Bridalveil Fall ist 199 Meter hoch und fließt das ganze Jahr über. Einmal mehr und, wie bei uns, einmal etwas weniger. Als hätte ein Riese mit der Prostata Probleme. Und danach ging es ins Yosemite Valley.
Erster Stopp, der Upper Pines Campground im Valley. Zwei Nächte hatten wir dort gebucht, ein logistisches Meisterwerk: Erster Buchungsversuch vor 6 Monaten: keine Chance. Zweiter Versuch einen Monat später: immerhin ein Tag ergattert. Kurz vor der Reise: Glück gehabt, jemand hat eine zweite Nacht zurückgegeben – zugeschlagen! Nicht so einfach, dieses Campingspiel.
Wir besetzten unseren Stellplatz und gingen nach der langen Fahrt noch ein wenig durchs Valley spazieren. Das Visitor Center war leider schon zu, also fuhren wir mit dem Shuttle zurück ins Camp. Zum Abendessen gab’s eine feine Camping-Kombination: Toastbrot mit BBQ-Sauce, Mayo, Wurst und Käse. Dazu ein Karten-Spielchen, ein paar Kaltgetränke – und um 22 Uhr lagen alle brav im Bett. Jetlag lässt grüßen.
15.9.2025, im Valley
Am nächsten Morgen (Montag) schien die Sonne, 15 Grad und es sollte noch wärmer werden. Nach dem Frühstück, wie üblich Toast, Käse, Butter, Wurst, Kaffe – Grete nur Kaffee, machten wir uns auf zum John Muir Trail. Der berühmte Mist Trail war leider wegen Sanierungsarbeiten gesperrt, also mussten wir wohl oder übel die gefühlten 100 Serpentinen des Muir Trails hoch. Oben wurden wir belohnt: Blick auf den Vernal (96 m) und den Nevada-Wasserfall (181 m), beide werden vom Merced River gespeist, wir sahen sie zwar nur von oben, aber trotzdem beeindruckend und natürlich ein traumhafter Ausblick auf den Half Dome und die umliegende Landschaft. Danach spazierten wir wieder runter und gegen Mittag waren wir wieder im Camp. Weil wir zwei verschiedene Stellplätze gebucht hatten, hieß es: RV umstellen. Danach stärkten wir uns mit selbstgemachter Spaghetti Bolognese, die Kalorien wurden dringend gebraucht. Am Nachmittag ging’s zum Mirror Lake. Der Weg selbst, ca 4 km, war schon schön und recht eben. Aber Tja, der Name Spiegelsee war etwas optimistisch: der See war leider komplett ausgetrocknet. Nur ganz am Talende fand ich noch ein Restpfützchen, das für eine Spiegelung reichte, allerdings musste ich durchs Gebüsch kriechen. Aber hey, Foto gelungen! Danach fuhren wir mit dem Shuttle zum Yosemite-Wasserfall (gesamt 739 m in zwei Stufen), machten eine kleine Wanderung dorthin, etwas wenig Wasser, aber es ist ja schon Herbst und dann schauten auch noch beim berühmten Camp 4 und The Nose, El Capitan, 1000 m senkrecht hoch, 2017 kletterte Alex Honnold ihn ohne Seil, Kletterer benötigen normal 3 Tage, 1000 Müsliriegel und wahrscheinlich neue Unterwäsche, vorbei. Der Rekord liegt bei 1:57:00, upps. Auch die Shuttle-Fahrerin war ein Erlebnis für sich: gut gelaunt, mit ständigem Witz auf den Lippen, erklärte sie alles und begrüßte sogar jeden vorbeigehenden Hund. Da konnte man sich das Lächeln nicht verkneifen. Zurück im Camp gab’s Gespräche über den Tag und ein paar Biere. Eine weitere Nacht im Upper Pines. Der Platz echt nett, und die WC Anlagen sind doch recht sauber, obwohl das eine oder andere Papierl am Boden lag. Die Ranger waren aber echt bemüht, die Toiletten sauber zu halten.
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