Elgar - The Dream of Gerontius | Cristian Măcelaru | WDR Sinfonieorchester | WDR Rundfunkchor

Описание: Edward Elgars Oratorium "The Dream of Gerontius" op. 38, interpretiert von Jamie Barton, John Findon, Derek Welton, dem Rundfunkchor Berlin, dem WDR Rundfunkchor und dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Cristian Măcelaru. Live aufgezeichnet am 24.05.2025 in der Kölner Philharmonie.

Edward Elgar - The Dream of Gerontius op. 38

TEIL 1
00:00:00 I. Prelude
00:09:24 II. Jesu, Maria – I am Near to Death
00:15:23 III. Rouse thee, my Fainting Soul
00:18:58 IV. Sanctus Fortis, Sanctus Deus
00:29:16 V. Proficiscere, Anima Christiana

TEIL 2
00:38:33 VI. I Went to Sleep
00:45:03 VII. It is a Member of That Family
00:53:08 VIII. But Hark! Upon my Sense Comes a Fierce Hubbub
00:55:56 IX. I See not Those False Spirits
01:03:37 X. But Hark! A Grand Mysterious Harmony
01:10:43 XI. Thy Judgement Now is Near
01:18:09 XII. I Go Before my Judge
01:25:58 XIII. Softly and Gently, Dearly-Ransomed Soul

Jamie Barton, Mezzosopran
John Findon, Tenor
Derek Welton, Bassbariton
Rundfunkchor Berlin
WDR Rundfunkchor
Simon Halsey, Einstudierung Chöre
WDR Sinfonieorchester
Cristian Măcelaru, Leitung

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Werkeinführung:

Bis in die 1890er Jahre hatte sich Edward Elgar in seinem Heimatland mit seinen Verdiensten um die Chorliteratur einen überregionalen Ruf erarbeitet - die Jahre um den Jahrhundertwechsel katapultierten ihn in die internationale Spitze zeitgenössischer Komponist:innen. Im Jahr 1899 brachte Elgar mit den "Enigma-Variationen" ein erstklassiges Orchesterwerk und mit den "Sea Pictures" einen hoch ambitionierten Zyklus von Orchesterliedern zur Uraufführung. 1900 erklang erstmals sein chorsinfonisches Werk "The Dream of Gerontius".

1898 war die Leitung des Birmingham Music Festivals mit dem Auftrag für ein großes Oratorium an Elgar herangetreten. Der Komponist nahm dankend an und folgte der Idee des Festivalleiters, die geistliche Dichtung "The Dream of Gerontius" zu vertonen. Der Autor John Henry Newman hatte sie 1865 veröffentlicht, Elgar besaß davon bereits seit 1885 ein gedrucktes Exemplar. Newman war von der anglikanischen zur katholischen Kirche konvertiert und bis zum Kardinal aufgestiegen. Elgar war selbst Katholik und empfand sich dadurch im anglikanischen England als Außenseiter. Den Text von Newman wählte er daher mit einer Mischung aus Stolz und Trotz. Dass seine Komposition schließlich zum beliebtesten spätromantischen Oratorium Englands werden sollte, erfüllte ihn mit Genugtuung.

Für seine Vertonung hat Elgar Newmans Text um etwa die Hälfte auf 435 Zeilen gekürzt, und doch schuf er damit ein wortgewaltiges Werk. Das hängt auch damit zusammen, dass sich der Komponist formal nicht an den großen Oratorien etwa von Händel oder Mendelssohn Bartholdy mit ihren einzelnen Nummern wie Arien und Chören und vielen Text-Wiederholungen, sondern an den durchkomponierten Musikdramen von Richard Wagner. So sind beide Teile seines "Gerontius" von einem permanenten Musikfluss geprägt, der die dramatische Handlung kontinuierlich erzählt und dabei klanglich ausgestaltet. Newmans Text vollzieht einen Bogen von Gerontius’ Tod über seine Auferstehung und Erlösung. Der erste Teil beschreibt das Sterben des laut Elgar "reuigen Sünders und doch durch und durch weltlichen Mannes". Der zweite, fast doppelt so lange Teil schildert den Weg, den die Seele des Verstorbenen mit ihrem Schutzengel durch verschiedene Stadien nimmt: vom Vorhof des Gerichts vorbei an Dämonen zum Haus des Gerichts und hin zu Engelwesen, bis sie Gott schauen darf und durch den Todesengel, der Fürsprache hält, ins Fegefeuer vordringt, um schließlich unter die Gerechten aufgenommen zu werden.

Dem Birmingham Music Festival hatte Elgar die Uraufführung für den Herbst 1900 in Aussicht gestellt, sich damit aber übernommen, denn er musste zunächst die "Enigma-Variationen" und die "Sea Pictures" fertigstellen. Als er endlich mit dem Oratorium begonnen hatte, ging ihm die Arbeit zwar leicht von der Hand, aber die Zeit war knapp. Am 3. August vollendete Elgar die Partitur. Allerdings mussten noch die Orchester- und Chorstimmen geschrieben werden, sodass erst Ende des Monats die erste Chorprobe abgehalten werden konnte. Somit gerieten die vom Chor gesungenen Passagen bei der Uraufführung zu einem Debakel.

Deutlich besser geriet im Jahr darauf die erste deutsche Aufführung in Düsseldorf. Zugegen war auch der Komponistenkollege Richard Strauss. Der damals unangefochtene Meister der Moderne schwang sich anschließend zu lobenden Worten auf: "Ich erhebe mein Glas auf das Wohl und den Erfolg des ersten englischen Fortschrittlers, Meister Edward Elgar". (Otto Hagedorn)