Rodheim v.d.H. (FB) - ev. Kirche - Plenum
Автор: GlockenHZ
Загружено: 2013-02-04
Просмотров: 3292
Описание:
Plenum der evangelischen Kirche von Rosbach v.d.H.-Rodheim v.d.H. vor einem Sonntagsgottesdienst.
Disposition:
1 es¹, 1956 Ulrich & Weule, Bockenem
2 f¹, 1950 B. Grüninger, Neu-Ulm
3 as¹, 550 kg, 1777 J. P. und J. G. Bach, Windecken (ref.)
4 c², 310 kg, 1735 J. und A. Schneidewind, Frankfurt (ref.)
5 es², 150 kg, 1691 Dilman Schmid, Aßlar (luth.)
Motiv: Gloria-Moll mit Oktave
In Rodheim gibt es heute drei Kirchtürme. Neben dem der jungen katholischen Gemeinde prägen vor allem die beiden protestantischen Türme das Ortsbild des kleinen Dorfs am Rande der Wetterau. Die kirchliche Geschichte Rodheims beginnt 100 Jahre nach der Ersterwähnung im Lorscher Kodex um 900 mit einem kleinen Kirchenbau, der lange dem Kloster Fulda unterstand. Zweimal wurde eine Kirche neu gebaut, als die Pfarrei im 14. Jahrhundert den Herren von Eppstein-Königstein und den Grafen von Hanau zufiel. Sie standen alle dort, wo heute der große Turm steht. Er ist das Resultat des größten Kirchenbaus, der 1483 geweiht wurde. 1540 hielt unter Graf Ludwig von Stolberg-Königstein die Reformation Einzug. Doch das währte nicht lange, denn schon 1596 mussten die Lutheraner unter dem Hanau-Münzenbergischen Grafen Philipp Ludwig II. zum reformierten Glauben wechseln. Durch die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges kamen dann wieder einige Lutheraner nach Rodheim, wo sie 1676 eine kleine Kirche bauten. 1732 bis 1735 wurde mit Unterstützung des hanauischen Landesherren Johann Reinhard die „neue kleine Kirche“ gebaut, die heute als Gemeindekirche genutzt wird - eine so genannte Reinhardskirche. 1819 wurden die Gemeinden nach einer spontanen Unterschriftenaktion uniert. Man nutze fortan die reformierte (alte) Kirche, die jedoch für die größere Gemeinde umgebaut werden musste und 1853 geweiht werden konnte. Inzwischen gab es auch ein paar Katholiken, die ihre Kirche in Burgholzhausen hatten, sowie eine jüdische Gemeinde. 1901 brannte die lutherische Kirche ab und wurde schnell wiederaufgebaut (erstes Introfoto). Das sollte sich als hilfreich erweisen, denn 1956 musste die reformierte Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Übrig blieb nur der mittelalterliche Kirchturm (zweites Introfoto), natürlich seit der Barockzeit mit Haube statt Spitzdach. Seitdem nutzt man für Gottesdienste die ehemals lutherische Kirche.
Von den früheren Glocken ist wenig bekannt, unter anderem da eine Glockenchronik im Zweiten Weltkrieg verbrannte. Bekannt ist jedoch, dass schon die mittelalterliche Kirche zeitweise bis zu drei Glocken hatte. Als die protestantischen Gemeinden getrennt waren, begnügte man sich bei der reformierten Gemeinde mit zweien, auch um nicht für die Lutheraner mitläuten zu müssen. Dies übernahm dann eine eigens angeschaffte Rathausglocke. 1691 goss Dilman Schmid in Aßlar eine Glocke für die lutherische Kirche. Im Jahr 1735 wurden zwei Glocken gegossen, eine für die reformierte Gemeinde bei der Gießerfamilie Schneidewind in Frankfurt und eine für die lutherische bei Johann Philipp Henschel in (Bad) Nauheim. Letztere wurde wohl wegen klanglicher Unverträglichkeiten später nach Schwalheim verkauft und dort in einem der Weltkriege eingezogen. 1837 goss Philipp Heinrich Bach in Windecken eine gesprungene Glocke für die nun unierte Gemeinde um, die dort mit der 1777 gegossenen „reformierten“ Glocke aus gleichem Hause und einer „lutherischen“ von 1719 (Johann Jacob Rincker, Aßlar) läutete, bis die jüngere Bach-Glocke und die Rincker-Glocke im Ersten Weltkrieg auf dem Turm zerschlagen wurden. Zwischenzeitlich war noch beim Brand der lutherischen Kirche 1901 die Gemeindeglocke von 1701 (ebenfalls J. J. Rincker) den Flammen zum Opfer gefallen. Eine Ersatzglocke von 1921 musste im Zweiten Weltkrieg abgegeben werden. Nach Kriegsende kamen mehrere Glocken aus Hamburg zurück, darunter die Schneidewind-Glocke von 1735. Alle Glocken wurden nun gemeinsam im Turm der reformierten Kirche aufgehängt. Beinahe hätte Grüninger 1950 die Bach-Glocke von 1777 umgegossen – er fragte sogar nochmal nach, ob sich die Gemeinde wirklich sicher sei –, doch das Abhängen wurde der Gemeinde vom Landeskonservator glücklicherweise untersagt (es handelt sich übrigens um ein Werk des ersten Windeckener Gießers Johann Peter Bach „und dessen Sohn Johann Georg“). Also wurde nur als Ersatz für die Glocke von 1921 eine neue gegossen, und 1956 kam die jüngste und größte Glocke in Eisenhartguss dazu. Sie trägt übrigens als Bild eine Ortsansicht von Rodheim mit den beiden Kirchtürmen.
Quellen: Kirchengemeinde Rodheim v.d.H., Schäfer: Hess. Glockeninschriften (1884), eigene Sichtung
Für das Zustandekommen dieses Videos danke ich ganz herzlich
der Kirchengemeinde für die Infos über die alten Glocken,
der Gemeinde Rosbach v.d.H. als Eigentümerin des Turms für die Vermittlung,
und dem Heimat- und Geschichtsverein Rodheim fürs Ausleihen des Schlüssels!
Die Tonaufnahme entstand übrigens an 2 Stellen gleichzeitig und wurde gemischt.
Повторяем попытку...
Доступные форматы для скачивания:
Скачать видео
-
Информация по загрузке: