Der Skiunfall - Herbert und Schnipsi

Описание: Der Sketch „Der Skiunfall“ ist aufgrund einer eigenen Erfahrung entstanden. Das Opfer war ich selbst. Ich war in jungen Jahren eine ziemliche Rennsemmel auf den diversen Pisten.

An einem Wintertag 1967 fuhr ich am Spätnachmittag gemeinsam mit einer Freundin schnell noch mit der letzten Gondel aufs Brauneck hinauf. Die Abenteuerlust ging wieder mal mit mir durch, ich schoss einen Hohlweg voll sulziger Schneebuckel entlang. An manchen Stellen hob es mich in die Luft, grad schön wars. Beim Aufprall auf einen dieser Buckel bohrte sich mein Ski flach im Schnee fest, während ich mit dem Oberkörper nach vorne flog.

Weil ich damals noch keine Ferstenautomatik hatte, blieb der Fuß im Ski stecken und der Knöchel brach. Mit Hilfe der Freundin hüpfte ich auf einem Bein bis zur nächsten Hütte. Inzwischen dämmerte es. Als dann die Bergwacht vom Tal heraufkam, war es stockfinster. Die Männer wickelten mich in eine Decke und schnallten mich mit Lederriemen in einem Ackja fest. Ein Ackja ist eine Art Metallwanne mit jeweils 2 Griffen vorne und hinten.

Dann ging es mit mir in dem Wanndl 1500 Meter Richtung Tal. Stockfinster war es, die steilen Hänge eisig gefroren. Ich höre noch heute die Stimmen der beiden tapferen Bergwachtler „Du Sepp, i sehg nix!“ und die Antwort des andern „I aa ned“. So rutschten sie mit mir in der Schüssel Richtung Tal. Bei jedem Schwung stob mir der Schnee ins Gesicht. Ich wünschte inständig, dass die beiden nicht stürzen und dabei die Griffe der Wanne loslassen würden. Ab und zu zeigte sich der Mond zwischen den Wolken.

Die letzte und größte Hürde stand uns noch bevor – es war der im Sketch beschriebene Milchhäuslhang. Jedem, der die Brauneck-Abfahrt kennt, ist der Muichheislhang (so nennt man ihn) ein Begriff – es handelt sich hier um eine einzige steile, buckelige Eisplatte. Ich bin meinen Rettern heute noch dankbar, dass sie mich bei Eis und Dunkelheit so sicher ins Tal gebracht haben. Nochmal vielen Dank der Lenggrieser Bergwacht für Ihre heldenhaften und oft gefährlichen Einsätze!

Claudia


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